Programm

 

 

Salonabend:
In Zeiten wie diesen

Am Donnerstag, den 3. Mai 2012 um 19 Uhr werden Eva Maria Bachinger und Martin Schenk ihr neues Buch Die Integrationslüge: Antworten in einer hysterisch geführten Auseinandersetzung, erschienen im Deuticke Verlag (Wien 2012),im wiensalonberlin präsentieren.

integrationsluege

Kaum eine Debatte wird so emotional und unsachlich geführt wie die Frage der Integration von "Menschen mit Migrationshintergrund". Die Autoren zeigen in ihrem fundierten und provokanten Buch: Integration ist eine Frage der sozialen Rangordnung, und das wichtigste Merkmal zur Unterscheidung von Menschen ist Geld. Doch statt über Bildung, Arbeitsmarkt oder Aufstiegschancen diskutieren wir über kulturelle Eigenheiten und Religionszugehörigkeit. Die Autoren liefern Reportagen aus dem Alltag von Menschen, die nach Berlin, Zürich oder Wien gekommen sind und sich weniger mit kulturellen als mit sozialen Problemen konfrontiert sehen.

Zu den Autoren:

Eva Maria Bachinger, geboren 1973, jahrelang im Anti-Rassismus- und Flüchtlingsbereich tätig, Studium "Qualitätsjournalismus" an der Donau-Universität-Krems, seit 2004 Journalistin für Printmedien. Buchveröffentlichung: Die besten Bergsteigerinnen der Welt (2010).

Martin Schenk, geboren 1970 in Wien, Studium der Psychologie, Sozialexperte der Diakonie und Mitbegründer des Anti-Armut-Netzwerks "Die Armutskonferenz" (Österreich). Er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen und schreibt regelmäßig für verschiedene Tageszeitungen (u.a. Furche, Standard und Presse). Im Deuticke Verlag sind erschienen: Es reicht! Für alle! Wege aus der Armut (2010) und Die Integrationslüge (2012).

...und außerdem:

FingerprintEdition
HONEY-HOME MADE MONEY
The Fingerprint Edition WHOLE SERIES
Künstler: Nikolaus Eberstaller

Marie Cochon hat nicht nur am Kurfürstendamm Geld von sich gegeben,
sondern auch im wiensalonberlin ein Häuflein hinterlassen.

Der österreichische Künstler Nikolaus Eberstaller prangert auf spannende und faszinierende Weise gesellschaftliche
Missstände und die fatalen Folgen von Not, Leid und Zerstörung durch den Missbrauch von Macht an.

Dabei sind die Aussagen der Kunstwerke bipolar, sie leben aus dem Spannungsfeld der Gegensätze, die nicht unvereinbar sind, sondern deutlich machen, dass jeder Aspekt eine positive und eine negative Seite umfasst.

Auch die von Eberstaller erfundene
Geldwährung HONEY stellt Gegensätzliches gegenüber. Sie zeigt auf, dass Geld einerseits friedliche und andererseits zerstörerische Folgen hat, je nachdem, wie und auf welche Weise es verwendet wird.

Auf der Vorderseite jedes Scheines erscheint ein barockes Schloss in einem Park (Krasków in Polen), ein sonniges Idyll, das den Wohlstand und Frieden als
Folge sinnvoll eingesetzten Geldes versinnbildlicht. Die Rückseiten zieren dagegen allegorische Darstellungen der sieben Todsünden - Acedia, Luxuria, Gula, Invidia, Avaritia, Ira und Superbia.

Eberstaller schöpft bei diesen Bildern aus seiner reichen Kenntnis von Kompositionen Alter Meister wie Hieronymus Bosch oder Marcantonio Raimondi, die er nicht
selten mit einem witzigen Unterton subtil verfremdet. Daneben verwendet der Künstler auch Fotografien, die aktuelle
Geschehnisse wie die Messung der Verstrahlung von Kindern nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima festhalten.
Die Bilder werden von Tieren flankiert, die gemäß mittelalterlicher Tradition die jeweiligen Todsünden symbolisieren.
Daneben erscheinen die Firmenzeichen großer internationaler Konzerne wie Smith & Wesson oder IAEA (Internationale
Atombehörde), die aufzeigen, welche negativen Effekte derartige Industrien auf das gesellschaftliche Leben und die
Umwelt ausüben und letztlich Hass und Zwietracht entstehen lassen.

Schließlich verbergen sich hinter den Seriennummern am rechten Rand der Geldscheine die Beginndaten jener Kriege, die seit dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges die verheerendsten Folgen hatten. Die Aufschrift „Worthless unless transformed" ruft ins Gedächtnis, dass die Existenz des Geldes an sich noch keine Folgen hat, sondern erst, wenn es Verwendung findet, erst wenn es einen Gegenwert einfordert.Dieser Eintausch kann sinnvolle oder verwerfliche Folgen haben, was die Bilder auf den Scheinen eindrücklich in Erinnerung rufen.

Wie das Sprichwort sagt, sind sie die beiden Seiten einer Medaille. Die allegorischen Bilder geben eine Fülle von Anregungen, weiter über die Folgen des Geldes zu reflektieren, das an sich wertlos ist und doch eine solch nachhaltige Wirkung ausübt, indem es den Ablauf des gesamten Lebens beeinflusst.

- Dr. Achim Gnann, Kunsthistoriker und Kurator (Albertina Wien)

Nikolaus Eberstaller wurde 1968 in Klosterneuburg (Österreich) geboren und ist ein mehrfach ausgezeichneter Multimedia-Künstler. Seine Werke wurden in mehreren Ländern Europas und in den USA ausgestellt.

Wir spielen Musik aus ihrem Album Stepmother City der weltberühmten Obertonsängerin Sainkho Namtchylak aus Tuva.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Am Donnerstag, den 3. Mai 2012 um 19 Uhr im wiensalonberlin.

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"Ich hab noch einen Koffer in Berlin
das bleibt auch so und das hat seinen Sinn
auf diese Weise lohnt sich die Reise
und wenn ich Sehnsucht hab dann fahr ich wieder hin."

Marlene Dietrich

 

 

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